10 Tipps für erfolgreiche Gruppendiskussionen

22.11.2024 - Irène Wüest
  1. Eine gute Diskussion verträgt keinen Chef
    Es braucht keinen, der den Ton angibt. Denn dann wird man das Ziel, durch den Austausch von Wissen zu besseren Ergebnissen zu kommen, schwer erreichen. Ein Gesprächsleiter kann eine grosse Hilfe sein, ein Bestimmer ist es nie.

  2. Echte Diskussionen entstehen durch Vielfalt 
    Unterschiedliche Teilnehmende haben unterschiedliche Meinungen. Ein Mensch mit einer anderen Meinung ist kein Feind. Er will uns nicht bedrohen, sondern schenkt uns eine andere Perspektive. Für jeden von uns sieht die Wirklichkeit anders aus. Wir wählen Informationen aus, die uns zur Verfügung stehen. Wir schaffen uns eine Wirklichkeit, die für uns selbst passt. Die Wirklichkeit der anderen sieht jedoch oft anders aus. Offenheit hilft! 
  1. Flache Hierarchien nützen nichts
    Wenn Teilnehmende das Gefühl haben, einander über- oder untergeordnet zu sein, besteht die Gefahr, dass sich keiner traut, etwas zu sagen, was gegen ihn verwendet werden könnte. Akzeptieren Sie, dass es kein Richtig und Falsch gibt. Es gibt zu allem eine begründete Gegenmeinung. Das Verständnis für den eigenen eingeschränkten Blickwinkel hilft!

  2. Regeln definieren, bevor es richtig los geht
    Legen Sie bestimmte Eckpunkte und Methoden fest, sonst mischen sich inhaltliche Vorschläge mit Vorschlägen zur Vorgehensweise. Also besser zuerst Informationen sammeln und dokumentieren, danach eine Gruppenentscheidung für das «Wie gehen wir vor?» treffen.

  3. Jede Situation ist anders und verlangt nach anderen Lösungen 
    Wenn wir vorher schon wissen, was bei dem Gespräch rauskommen soll, brauchen wir es gar nicht zu führen. Und wir sind geneigt, oft so zu entscheiden, wie wir schon immer entschieden haben. Wir müssen so viel entscheiden, dass wir unsere Entscheidungen automatisiert haben. Das ist eine Gefahr. Die Devise heisst: Offen sein. Rechnen Sie damit, dass es anders ausgeht, als Sie gedacht haben. Stellen Sie besser Fragen, statt Antworten zu geben. 

    Irene wüest Diskutieren 2
  1. Gesprächsteilnehmende sympathisch finden
    Auch wenn Sie einen Teilnehmenden per se nicht mögen, müssen Sie mit ihm nicht in die Ferien fahren, aber für die Dauer der Zusammenarbeit ist Sympathie eine gute Voraussetzung. Dies ist lediglich eine Frage der Einstellung, d.h. Ihrer Einstellung.
  1. Nicht gewinnen wollen
    Wer versucht zu gewinnen, wird mindestens einen Verlierer produzieren. Wer verliert? Ihr Gesprächspartner? Sie? Ihr Kunde? In Kategorien von gewinnen und verlieren zu denken, ist keine gute Strategie für Gruppengespräche. Wenn sich einer als Verlierer fühlt, muss neu diskutiert werden!
  1. Kurz und knapp statt lange Monologe
    Vermeiden Sie es, den anderen möglichst viel und abschliessend mitzuteilen. Viele Diskussionen scheitern daran, dass jeder damit beschäftigt ist, seinen Standpunkt ausschweifend darzustellen, während keiner dem anderen zuhört. Informationen dosieren; sich kurz fassen. Überzeugen ist ein Akt der Dienstleistung und nicht des Überredens oder des Verkaufens. Eine lebendige Diskussion lebt vom Wechselspiel der Teilnehmer und nicht von langen Monologen. 
  1. Nur wer zuhört, erfährt Neues 
    Hören Sie zu, um zu verstehen, nicht um zu antworten bzw. den Gegenangriff vorzubereiten. Nur wer zuhört, erweist dem anderen Respekt. Wer zuhört, kann seine Ziele besser erreichen, weil er genau weiss, was die andere Seite will. 
  1. Klärung von Störungen hat Vorrang
    Brodelt etwas unter der Oberfläche, braucht es deren Aufmerksamkeit. Wütende, ratlose, genervte, verzweifelte, fassungslose Menschen liefern wichtige Informationen. Erst wenn wir uns Zeit nehmen, um alles auf den Tisch zu legen, was störend ist und wirkt, kann auf der Sachebene weiterdiskutiert werden. Sprechen Sie zum Beispiel deren Wut und Ärger einfach an. Und zwar bevor er aus dem Hemdkragen quillt und dieser platzt. 

Quelle:
Rossié, Michael: Jetzt wird nicht lange diskutiert! Besser, schneller und effizienter in Gruppengesprächen.  


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Topics: Coaching, Kommunikation, Leadership, Teamentwicklung