Eine Metapher für mehr Selbstfürsorge
Kurz vor den Ferien, hat bei meinem Auto ein Lämpchen aufgeleuchtet: Bremsklötze – Verschleiss – bitte Service machen. Sofort blinken auch bei mir die roten Lämpchen! Das darf doch nicht wahr sein, ausgerechnet das noch.
Der Countdown läuft. Ich bin wie ein Sportwagen unterwegs, fahre hochtourig, schnell und ohne Unterbruch. Meine Zielstrebigkeit und Motivation sind mein Treibstoff. Ich will schliesslich noch möglichst vieles erledigen und in die Wege leiten, bevor ich das Gas vom Pedal nehme. Obwohl meine Energie verbrannt ist, zeigt mein Motor Durchhaltevermögen. Sogar als ich ins Schleudern gerate, sich Warnsignale wie Konzentrationsschwierigkeiten, Zerstreutheit, Gereiztheit, Halsweh zeigen, läuft mein Motor weiter. «Du musst achtgeben, sonst kommst du von der Spur ab», sagt mein Kopf. Doch ich ignoriere diese Zeichen und brettere weiter.
Ich kriege gerade noch die Kurve.
Nachdem ich meinen Spurwechsel mit Blinken allseits angekündigt habe, packe ich meinen Koffer und fahre mit dem Zug in meine wohlverdienten Ferien. Ich habe vor, mehr auf die Bremse zu drücken, einen Gang runterzuschalten. Den Service zu machen: Pflegen und hegen, den Tank u.a. mit viel Schlaf, gesunder Ernährung, Bewegung und Dolce far niente füllen. Mehr noch: Ich werde die terminfreie Zeit nutzen, um in den Rückspiegel zu schauen, zu sehen was hinter mir liegt und den Scheinwerfer auf das Dunkle bzw. eine Situation richten, wo das Hupen laut war. Und wie kam es dazu, dass eine Brombeerstaude den Lack an meinem Auto zerkratzt hat?
Ich beschliesse inskünftig, bevor ich losfahre, mir mehr Zeit für die wichtigen Einstellungen zu nehmen; den Autositz zu prüfen, die Klimaanlage und Heizung auf die mir passende Temperaturen einzustellen, mit meinem Lieblingsradio auf Sendung zu gehen, Rück- und Seitenspiegel zu justieren, damit die optimalen Bedingungen für eine unfallfreie Fahrt gegeben sind.
Soweit so gut.Doch nun geniesse ich in meinem Cabriolet die Fahrt durch die Felder und Wiesen und lasse die Sonne auf mich scheinen. Mit Rückenwind werde ich Mitte August wieder zurück sein. Erholt, gestärkt und frisch eingestellt werde ich wieder aufs Tempo drücken und einiges ins Rollen bringen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer. Geniessen Sie die schönste Zeit vom Jahr und lassen Sie es sich gut gehen.
Ihre Irène Wüest,
lic.phil.
P.S.
Übrigens, zum Ersten:
Das Wort AUTO stammt vom Griechischen und heisst übersetzt: Selbst, Selbstsuggestion. Und das Wort MOBILIST kommt vom Lateinischen «mobilis» und heisst: Beweglich.
Also wir sind Selbstbeweger, selbst beweglich. Wir bewegen uns aus eigener Körperkraft, aus uns heraus.
P.P.S.
Übrigens, zum Zweiten:
Meine Auto-Metapher bringt Ihnen das Thema Selbstfürsorge näher. Auch wenn dieses Sprachbild stellenweise etwas hinkt, zeigt es uns doch einiges sehr eindrücklich und wirkmächtig auf.
So wie Autos regelmässig gewartet werden müssen, um zu funktionieren, braucht auch der Mensch hin und wieder einen Boxenstopp. Wenn dies vernachlässigt wird, verschleissen sie schnell und können kaputtgehen – sowohl Autos als auch Menschen.
Behandeln wir uns selbst so gut wie unseren «Karren». Dann geht es uns und auch den anderen um uns herum gut. Nicht vergessen:
Ich bin da für Sie!
Ich kenne mich aus mit Menschen, deren Sorgen und Nöten und vor allem mit deren Psyche.
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