Irène Wüest

Toxisches Mikromanagement

Geschrieben von Irène Wüest | 05.06.2024

5 drastische Auswirkungen von toxischem Mikromanagement

  1. Motivation lässt nach
    Wer ständig kontrolliert und verbessert wird, kaum Eigenverantwortung tragen darf, in ein starres Konzept von Regeln und Vorschriften gepresst wird, macht Dienst nach Vorschrift und fragt sich irgendwann über den Sinn der Arbeit.
  2. Weniger Kreativität
    Moderne Unternehmen leben von den Ideen und Einfällen von ihren Mitarbeitenden. Doch wer als Führungskraft die Ideenproduktion überwacht oder sogar für sich in Anspruch nimmt, bremst das eigene Denken der Mitarbeitenden aus. Ihr Hirn arbeitet nur noch auf Sparflamme.
  3. Fehler nehmen zu
    Aus Fehlern lernt man bekanntlich am besten und zwar aus den eigenen. Keine Entscheidungen treffen zu dürfen oder ständig kontrolliert zu werden, führt dazu, dass sich Mitarbeitende nicht mehr bemühen, sich nicht weiterentwickeln können oder sogar weniger aufmerksam sind, woraus eine erhöhte Fehlerquote erfolgt.
  4. Kaum noch Loyalität
    Mitarbeitende, die ständig kontrolliert werden, verlieren das Vertrauen ins Unternehmen, haben innerlich gekündigt und sind wechselaffiner, prüfen den Arbeitsmarkt. Zudem sind sie weniger bereit, Überstunden zu arbeiten.
  5. Führungskräfte werden ihrer Rolle nicht gerecht
    Ihre Hauptaufgabe als Führungskraft ist es nicht, sich in Details zu verzetteln, den ganzen Tag Emails und Berichte zu lesen und andere zu kontrollieren. Unterstützen Sie lieber Ihre Mitarbeitenden, indem Sie einen geeigneten Rahmen schaffen, damit diese bestmöglichst und vor allem selbständig arbeiten können.

Selten ist Mikromanagement eine böse Absicht. Es ist eher eine falsch verstandene Form der Führung und basiert vorwiegend auf der Unsicherheit der Führungsperson. 

Dagegen kann man etwas tun!

 

6 Schritte + 1

  1. Beginnen Sie im Kleinen
    Delegieren Sie Aufgaben, ohne die genaue Vorgehensweise vorzugeben
  2. Zeigen Sie Präsenz
    Signalisieren Sie, dass Sie für Fragen zur Verfügung stehen.
  3. Setzen Sie Ziele
    Es geht nicht darum, Ihre Mitarbeitenden eigenständig und ohne jegliche Kontrolle arbeiten zu lassen. Schliesslich wollen Sie Ergebnisse sehen! Definieren Sie folglich Ihre Ziele und Erwartungen. Überlassen Sie jedoch die Umsetzung den Mitarbeitenden.
  4. Sich berichten lassen
    Lassen Sie sich in gewissen Abständen über den Fortschritt berichten.
  5. Prüfen Sie Ihr Team
    Falls Sie den Eindruck haben, dass Ihr Team nicht optimal besetzt ist und Qualifikationen fehlen, prüfen Sie Möglichkeiten zur Weiterbildung oder Ergänzung des Teams.
  6. Entspannen Sie sich
    Niemand ist perfekt – Sie nicht, Ihr Team nicht. Fehler passieren und führen zu Lerneffekten. Mit dieser Portion Gelassenheit fällt es leichter, Aufgaben abzugeben. Häufen sich Fehler oder ist die Qualität zu gering, können Sie immer noch eingreifen.

  7. Besprechen im Team
    Besprechen Sie mit Ihrem Team das Thema Mikromanagement und erarbeiten Sie zusammen ein gemeinsames Verständnis
    - was Mikromanagement bedeutet
    - wie sich Mikromanagement zeigt
    - wie Mikromanagement vermieden werden kann.
    Denn oft besteht diesbezüglich ein Missverständnis. Was Führungskräfte als Zeichen von Interesse für die Mitarbeitenden deuten, indem sie sich für Details interessieren und sich dort an Entscheidungen beteiligen, empfinden Mitarbeitende als Mikromanagement. Da hilft Klärung! 

Im Endeffekt geht es um Mikromanagement von Produkten und nicht von Personen! Zur Hauptaufgabe einer Führungskraft gehört, die Arbeit eines Teams zu verfolgen und deren Ergebnisse zu überwachen. Steve Jobs, Walt Disney haben dies getan; Elon Musk tut es immer noch. Darauf gründet der Erfolg. Dann ist Mikromanagement positiv wirksam!

Damit es jedoch die Mitarbeitenden auch so wahrnehmen, braucht es, dass Sie:

  • Klare Aufträge erteilen
  • Feedback klar einfordern und geben (Feedbackkultur)
  • Konstruktiver Umgang mit Fehlern als Teil eines Lernprozesses
  • Und die gegenseitigen Erwartungen klären.

Mit Klarheit führen. Punkt.

Für erfolgreiche Führungskräfte ist Klarheit ein zentrales Element - in der Reflexion über sich selbst, in der Wirkung auf andere und in der verantwortungsbewussten Führungsarbeit. Ich begleite Sie gerne auf dem vielseitigen Weg zu mehr Klarheit in allen Bereichen.  

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